SUSIES UND DIE QUALITÄT: Was ist eine gute Werbekampagne?

Nur eine, über die man spricht? In der PR-Branche diskutiert man zur Zeit die neue Lidl-Kampagne. Ausgerechnet der Discounter, über den es heißt, er drücke die Preise seiner Lieferanten in fast unmoralischer Weise, der Geflügelfleisch schon ab 2,59 Euro pro Kilogramm anbietet und "frisches Brot" als Tiefkühl-Teiglinge geliefert bekommt, die im Backautomaten fertig gegart werden, ausgerechnet Lidl hat eine Kampagne gestartet mit dem Slogan: "Woran erkennt man Qualität?"

Slow Food Deutschland kritisiert die Kampagne als fadenscheinig und wirft Lidl vor, mit einem Qualitätsversprechen zu argumentieren, das der Discounter gar nicht einhalte. Und zudem dazu beizutragen, dass die Produzenten wahrer Qualität – nämlich das Handwerk – weitere Einbußen erleiden: Wenn etwa in der Kampagne gefragt wird, woran man gute Kaffee erkenne und die Antwort lautet: "an sorgfältig ausgewählten und schonend gerösteten Kaffeebohnen. Und nicht daran, dass die Bohnen einzeln vor Einem abgewogen werden." Gutes Fleisch erkenne man "am guten Geschmack. Und nicht daran, dass es jemand über die Theke reicht."

In solchen Formulierungen zeigt sich, wie leicht durchschaubar diese Kampagne eigentlich ist. Es geht nur darum, den Kauf abgepackter Waren zu sanktionieren. Quasi als trotziger Gegentrend zur neuen Lust an guten Lebensmitteln, die einen echten Absender haben. 

Dazu wurde eine Website gelauncht, die in gefühliger PR-Sprache und mit großformatigen Agentur-Fotos erklärt, was guter Kaffee sein soll. Doch wird da nur unterschieden zwischen Arabica und Robusta. Dass Kaffee aber auch eine Herkunft hat, Bohnen auf diese oder jene Weise geröstet werden können, und es viele Varianten gibt, das Pulver zuzubereiten, das erfährt man bei Lidl nicht. Die Qualitäts-Beschreibungen sind zumindest eins: oberflächlich.

Slow Food Deutschland geht noch weiter und sagt die „neue Kampagne von Lidl ist eine Diskriminierung guter, ehrlicher und sauberer Handwerksbetriebe". Die Kampagne "streut den Kunden Sand in die Augen. Und sie vernebelt den Qualitätsbegriff“, so Ursula Hudson, die Vorsitzende von Slow Food Deutschland. Qualität, so Hudson, habe auch mit den inneren Werten eines Produkts zu tun. Qualität erfordere eine faire Bezahlung aller Beteiligten und anspruchsvolle Sozial- und Umwelt-Standards.

Hudson greift den Slogan auf, indem es heißt, eigentlich wissen wir doch, was gut für uns ist. Sie sagt: "Lidl und seine Dumpingpreise sind jedenfalls alles andere als gut für uns." Und sie fragt: "Woran erkennt man eigentlich gutes Fleisch und gutes Brot? Vielleicht einfach daran, dass es nicht von Lidl kommt?" 

Woran erkennt man eine gute Werbung? Nur daran, dass man darüber redet? Geht es überhaupt nicht mehr Werte? Oder gar um etwas so spießiges wie Glaubwürdigkeit? Wir haben den Eindruck, die Lidl-Kampagne geht nach hinten los... Und wir danken Slow Food Deutschland für die klare Stellungnahme.

https://www.slowfood.de/aktuelles/2015/statement_lidl/

SUSIES STAUNT: Das Powerhouse ist grün. Irgendwie...

Diese Forschungsergebnisse sind verblüffend. Amerikanische Ernährungswissenschaftler haben 47 Obst- und Gemüsesorten auf ihren Nährwert untersucht: Welche taugen als so genannte Powerhouse Fruits and Vegetables und stecken voller Nährstoffe und Vitamine? Wer jetzt abwinkt, mit dem vermeintlichen Wissen, Äpfel und Zitronen stünden ganz weit oben im Ranking, wird umdenken müssen.

17 Nährstoffe sollen die Powerhouse Fruits and Vegetables enthalten, darunter Proteine, Kalzium, Eisen, Zink und Vitamine von A bis K. In einigen Gemüse- und Obstsorten, denen unterstellt wird, dass sie gesund seien – etwa Knoblauch und Zwiebeln, Mandarinen und Cranberries – waren zur Überraschung der Wissenschaftler gar nicht alle Stoffe enthalten. Sie wurden aussortiert, deshalb enthält das finale Ranking nur 41 Sorten. Von denen wiederum sind die ersten 28 Gemüse! Vor allem grüne Sprossen und Kohlsorten werden in der Studie als Powerhouse Vegetables definiert.

Wir bashen hier hin und wieder die USA, sei es für die Plastic-Fast-Food-Kultur oder für die unermüdlichen Versuche, uns mit genetisch veränderten Lebensmitteln zu "beglücken". Aber wir wissen auch, dass viele spannende Lebensmittel-Trends über den großen Teich gekommen sind – so griffen die amerikanische Hippies auf, was in Ansätzen in der Lebensreform-Bewegung zu Beginn des letzten Jahrhunderts propagiert wurde, und machten "organic food" zur Lebensform. Auch der vom australischen Philosophen Peter Singer initiierte Veganismus entstand wohl erst in den USA.

Auch in der Forschung sind die Vereinigten Staaten ganz weit vorn. Eines der bemerkenswerten Institute ist das Center for Desease Control and Prevention, quasi die US-Gesundheitsbehörde (nahe Atlanta). Sie unterstützt und veröffentlicht Forschungsarbeiten zur nationalen Gesundheit. Man mag einwenden, dass dieses Wirken offenbar gar nicht so sehr geschätzt wird im Supersize-Me-Land, liegt doch der Anteil der Dicken in den USA bei knapp 40 Prozent der Gesamtbevölkerung. Doch wir haben aufgeholt, die Deutsche Adipositas Gesellschaft gibt den Anteil der Übergewichtigen mit 37 Prozent an... Allerdings gibt es erhebliche Meinungsunterschiede, was dick ist, was nicht, etwa wie aussagefähig ist der Body Mass Index? Aber, wir schweifen ab.

Wie sieht es nun aus, das Ranking der Powerhouse-Gemüse- und Obstsorten? An erster Stelle, mit dem höchsten Wert an gesunden Inhaltsstoffen, steht die Brunnenkresse, gefolgt von Chinakohl und Mangold. Auch das Grün der Roten Bete, Spinat, Chicoree und Petersilie sind unter den Top Ten zu finden. Rote Paprika und Broccoli, gehören nur noch zu den Top 20, ihr PFV-Quotient ist nichtmal mehr halb so hoch wie in den Spitzenreitern. Die Zitrone enthält nur noch ein Fünftel der Nährstoffe, etwas mehr als Erdbeere und Orange. Mit etwa einem Zehntel der Power, die die Top-Gemüse haben, bilden Blaubeere, Lauch, Süßkartoffel und Grapefruit das unter Ende des Rankings.

Was heißt das jetzt für uns? Ist doch klar. Mehr grüne Smoothies trinken, mehr Gemüse und Salat essen. Und, klar, noch länger leben, noch mehr Spaß haben. Hach, das Leben ist schön. Die Sonne scheint. Heute Abend gibt es ein tolles PFV-local-food-Essen. 

Powerhouse Vegetables and Fruits, copyright susies_local_food
Powerhouse_Ranking_cdc

 

 

Hier geht es übrigens zum Originalbeitrag auf der Website des Centres for Desease Control, inkl. Beschreibung der Versuchsanordnung: www.cdc.gov/pcd/issues/2014/pdf/13_0390.pdf

SUSIES TEILT DAS: Misstrauen gegenüber der Food-Industrie

Die jüngsten Lebensmittelskandale, so eine Umfrage von Price Waterhouse Coopers, haben zu einem nachhaltigen Vertrauensverlust geführt. Nur 15 Prozent der Befragten halten aufgedeckte Schlampereien für eine Ausnahme, mehr als 30 Prozent hegen inzwischen starkes Misstrauen gegen die Food-Industrie.

Die Menschen ändern zudem ihr Kaufverhalten, sie achten verstärkt auf die Herkunft der Produkte (60 Prozent), sind kritisch gegenüber Inhalts- und Zusatzstoffen (35 Prozent), sie kaufen mehr Bio- und regionale Produkte (20 Prozent) oder direkt beim Hersteller (18 Prozent). 

Mehr als zwei Drittel der Befragten wollen auf den Packungen klare Angaben zu den Inhaltsstoffen lesen und Informationen zur Gentechnik. Und trotz aller EU-Skepsis, hoffen die Verbraucher auf eine konsequente Umsetzung der Lebensmittelinformationsverordnung (wow, was ein Wort!). 

Beim Lebensmittelkauf, so einer der Studienleiter, erwarten die Kunden "maximale Transparenz": Angaben zu den Inhaltsstoffen, Gütezeichen, Informationen zum Herstellungsort und zur Art des Transports. Auch hier zeigt sich, Regional ist das neue Bio. 

Es tut sich was in Deutschland. Und haben die Käufer bisher vor allem auf den Preis geachtet, so sind sie – laut Umfrage – inzwischen dazu bereit, mehr Geld auszugeben für bessere Produkte, ein Preisaufschlag von bis zu zehn Prozent wäre vertretbar. Spannend, oder?

Mehr über die Studie bei pwc.de

SUSIES FEIERT MIT FREUNDEN: ein Dorffest in der Großstadt

In einer bemerkenswerten Studie haben Stadtsoziologen die Wege nachgezeichnet, die die Menschen in einer Großstadt täglich zurück legen, sie haben diese Wegemuster verglichen mit denen von Dorfbewohnern. Und siehe da: Es gibt kaum signifikante Unterschiede. Zwar erhöhen U- und S-Bahn die Reichweite des Städters, doch grundsätzlich erlebt der seinen Wohnort nicht anders als der Dorfbewohner. Die Wissenschaftler folgerten daraus, es gebe eine große Sehnsucht nach Überschaubarkeit, und so macht sich der Großstädter die Metropole zum Dorf.

Warum wir das hier erzählen? Weil wir Teil dieser Bewegung sind, die die Stadt im Umland verortet, auch wir wollen in der Metropole das Dorf entdecken. Allerdings ohne dabei kleingeistig zu sein. Und es verblüfft uns immer wieder, wie viele sich auch für das Thema engagieren, mitunter schon viel länger als wir. Eine dieser Engagierten ist Dannie Quilitzsch, eine Frau, der man auf den ersten Blick wahrlich nicht ansieht, dass sie sich überhaupt für Dörfer interessiert, eine große Blondine, die viel Schwarz trägt, schnell redet und so verwurzelt scheint in der Shaker-und-Mover-Szene, dass wir ganz verblüfft waren, als sie diesen Klischees gar nicht entsprach. Denn Dannie ist ein Nachhaltigkeitsjunkie, sie ist Beraterin und Chefredakteurin, Coach und fest verwurzelt in der Bio-Szene.

Zudem ist Dannie die Organisatorin von "Hallo Frau Nachbar", es ist ein Regionalmarkt mitten in der City, ein Nachbarschaftstreffen der Local Foodisten, ein Dorffest in der Großstadt.

Viele, die wir bereits vorgestellt haben, werden dabei sein: Lea wird Goldburger brutzeln, und Fabio schiebt Tartes in den Ofen, Roman präsentiert vegane Kleinigkeiten aus der mobilen HappenPappen-Küche, und die Public Coffee Roasters lassen uns ihre schwarze Kunst schmecken, Stephanie bringt ihre Tvino-Weine mit, und irgendwie weinselig kann einen auch das feine Ale Primeur von Von Freude machen. Und wir freuen uns auf neue Entdeckungen. Es wird sicherlich ein schöner Tag. Wir sehen uns am Sonntag auf dem Dorffest in den Schanzenhöfen.

Wann: Sonntag, 4. Mai ab 11 Uhr

Wo: Schanzenhöfe, Lagerstraße 28

SUSIES STÖSST AN: Der 23. April ist der Tag des deutschen Bieres

An jenem Datum im Jahr 1516 wurde die "Bayerische Landesordnung" erlassen. Sie gilt heute als Basis des Reinheitsgebots, auf das sich hiesige Brauereien so gern berufen. Dabei regelt der von den Herzögen Wilhelm IV. ("der Standhafte") und Ludwig X. abgesegnete Gesetzestext vor allem den Preis des Bieres (eine Maß darf nicht mehr als einen Münchner Pfennig kosten) und den Verzicht auf bestimmte Zutaten, nur Gerste, Hopfen und Wasser sollten verbraut werden, nicht einmal Hefe wurde erwähnt, dabei gibt es ohne kein Bier. 

Inzwischen weiß man, es war eine Regelung gegen den Hunger: Im Mittelalter kam es immer wieder zu schweren Hungersnöten, die Herzöge wollten verhindern, dass der Weizen ins Brauhaus ging, statt ins Backhaus um daraus Brot zu machen. Ganz anders als in mancher Brauerei-Folklore dargestellt geht es also in der Landesordnung nicht um die Reinheit des Bieres, sondern um die Not der Menschen.

Und doch sollte der Erlass auch für Ernüchterung sorgen. Denn zum Brauen von Bier wurden in jener Zeit oft berauschende Zutaten wie Sumpfporst, Schwarzes Bilsenkraut, Schlafmohn, Muskatnuss und Tollkirschen verwendet. Diese "heidnischen Ritualpflanzen" hatten im hexenparanoischen Mittelalter nichts zu suchen.

Gebraut nach dem deutschen Reinheitsgebot seit nahezu 500 Jahren? Mitnichten. Bereits wenige Jahre später erlaubte eine herzogliche Verordnung die Verwendung von Koriander und Lorbeer als weitere Zutaten, und die bayerische Landesverordnung von 1616 gestattete zudem Salz, Wacholder und Kümmel im Bier. In dieselbe Zeit fällt auch die Errichtung mehrerer Weizenbierbrauhäuser, was ein Fortschritt für den Genuss.

So stoßen wir denn an am Tag des deutschen Bieres und hoffen aber, dass immer mehr kleine Brauereien das vermeintliche Reinheitsgebot hinter sich lassen und ihren eigenen Weg gehen. Auf dass sie Biere erfinden, die uns überraschen. Wir freuen uns jedenfalls schon auf ein Lager mit Schlafmohn oder ein Export mit Tollkirschen, auf ein Koriander-Weizen und ein Wacholder-Pils. Prost!

SUSIES UND DER VEGAN-STREIT: Die Verbraucherschutz-Studie

Die Verbraucherzentrale Hamburg hat 20 Lebensmittel speziell für Veganer untersucht und kritisiert, dass einige Produkte zu viel Salz enthielten, andere zu viel Fett, vor allem gesättigte Fettsäuren. Auch die Kundeninformationen bemängeln die Verbraucherschützer, etwa dass sich bei einigen Produkten die Liste der Inhaltsstoffe nicht gut lesen lasse, oder dass es auf einem anderen heiße, es sei frei von Glutamat, doch dann enthält der "Veggieburger" Hefeextrakt, das auch bis zu fünf Prozent Glutamat enthält. 

In manchen Punkten kann man die Verbraucherschützer kleinlich finden, wenn sie etwa eine Packung monieren, die ein Alpenpanorama mit Matterhorn zeigt, die verwendeten Zutaten für das Produkt aber gar nicht überwiegend aus der Schweiz bezogen werden, sondern aus aller Welt. Oder wenn ein Brotaufstrich mit Walnüssen auf der Packung wirbt, doch dann weist das Produkt in der Zutaten-Liste nur ein zwei Prozent Walnuss-Öl auf. Hej, wer sagt denn, dass alle Hersteller veganer Produkte bessere Menschen sind? 

Wir meinen, die Kritik ist wichtig, auch die Hersteller veganer Lebensmittel müssen sich an Vorgaben halten. Doch finden wir schade, dass der Kontext fehlt, die Einordnung, der Vergleich zur konventionellen Ernährung. Und so geschieht, was geschehen musste: Konservative und Boulevard-Medien wie Spiegel-Online, Stern.de, Welt.de etc. greifen sich vor allem die Negativ-Nachrichten heraus und geißeln die veganen Lebensmittel als nicht besser als herkömmliche. Man spürt geradezu die Häme all der Journalisten, die nicht auf ihr Wurstbrot verzichten wollen.

Das ist wohl auch den Verbraucherschützern aufgefallen. Sie ergänzten ihren kritischen Beitrag heute um einen Zusatz, darin heißt es: "Wir finden: Vegetarisch oder vegan zu essen ist gesund und sinnvoll - auch wenn bei vielen Menschen durch die Medienberichterstattung zu unserem Marktcheck scheinbar ein anderer Eindruck entstanden ist."

Tja, liebe Verbraucherschützer, das hättet ihr euch vorher überlegen müssen. Prinzipiell muss man den Eindruck haben, dass ihr mit dieser Medienreaktion gerechnet, vielleicht gar spekuliert habt. Wie sonst ist es zu erklären, dass es keinen Vergleich zu herkömmlichen Produkten gegeben hat (die im Durchschnitt – das ist unbestritten – deutlich fetthaltiger sind)? Kein Lob? Denn immerhin enthielten neun der 20 Produkte überhaupt keine Zusatzstoffe!

Und so müssen sich Hamburgs Verbraucherschützer vor allem folgende Kritik gefallen lassen: Dass Kritisieren nicht nur "runter machen" heißt, sondern auch das Gute loben. Das ist unsere Kritik an eurer unkritischen Art zu kritisieren.

SUSIES SUCHT GUTE EIER: Bitte ohne Gentechnik

Weil angeblich weniger gentechnikfreies Soja zur Verfügung steht, könne die Geflügelindustrie nicht mehr garantieren, dass Fleisch und Eier frei von Gentechnik seien. Recherchen von Greenpeace haben dagegen ergeben, dass sogar mehr gentechnikfreies Soja angeboten werde, allerdings zu höheren Preisen – ein so gefüttertes Hähnchen würde etwa acht Cent teurer. Und offenbar sind viele deutsche Handelsketten nicht bereit, diesen Mehrpreis zu zahlen. Kümmern wir uns nicht mehr um die, die nicht verstehen, was wir Kunden wollen.

Von den großen Händlern wollen nur die überwiegend in Süddeutschland aktive Tegut-Kette und Rewe auch in Zukunft garantieren, dass bei Eiern und Geflügelfleisch nur gentechnikfreie Futtermittel zum Einsatz kommen. Auch der dänische Hoflieferant Danaeg sichert zu, dass seine Bio-Eier frei von Gentechnik sind, ebenso die von Alnatura. Wir arbeiten an der Fortführung der Liste und freuen uns über jeden sicheren Hinweis!

SUSIES AUF MESSE-BESUCH: die Treib.Gut-Macherinnen

Die Sonne leuchtet durch die großen Fenster, glitzert in Annes Locken und macht Ruxandras Lachen noch strahlender. Die beiden Frauen stehen im ehemaligen England-Fährterminal, umgeben von Leere. Draußen glitzert die Elbe. Was wirkt wie ein heiterer Nachmittag am Fluss, ist die Ruhe vor dem Sturm. Anne und Ruxandra haben drei Monate lang vorbereitet, was am Freitag hier aufgebaut und am Samstag eröffnet werden soll – die Messe Treib.gut.

Es gab viel zu tun, Anmeldungen mussten ausgefüllt und die Nutzungsberechtigung beantragt werden, die Aussteller mussten eingeladen und ein Rahmen-Programm erstellt werden. Und das ist das Krasse, wenn man an einem Event arbeitet: Alles dient nur dem Moment. Noch wirken die beiden ein wenig verloren in der großen Halle mit der grandiosen Terrasse. Doch wie sich das Wasser vor einem Sturm langsam zu kräuseln beginnt – so beginnen sie nun mit den Vorbereitungen und basteln Girlanden für Treib.gut. 

Seit 2012 gibt es die Messe, die ihren Anfang im Oberhafen nahm. Es war eher ein Experiment, eine Laune, ein Test, ob die Stadt überhaupt schon bereit ist für so ein Thema. Doch nach dem ersten Wochenende war Anne und Ruxandra klar: Das macht Spaß, das müssen wir wieder machen. Es hat jedoch einige Zeit gedauert, bis die beiden eine passende Location gefunden haben. Jetzt läuft Treib.gut im England-Terminal auf, regelmäßig. In diesem Jahr gleich vier mal. So wird die Messe für lokale Produkte eine für auf saisonale Produkte, und im Sommer wird man auf der Terrasse grillen.

Anne und Ruxandra kommen vom Land. Sie wollen die Nähe und das Vertrauen zwischen Verbraucher und Produzent in die Stadt bringen: „Unsere Plattform soll verbinden. Wir wollen zeigen, dass gute Ernährung nicht bieder sein muss.” Und deshalb haben die beiden auch für ein zeitgemäßes, musikalisches Rahmen-Programm gesorgt. „Darauf freuen wir uns selbst schon“, sagen sie. Und wollen nicht mehr verraten als: Es gibt Rock und Chansons, Folk´n Rock und Liebeslieder. 

SUSIES freut sich auch auf das Wochenende, es kommen einige Produzenten, die wir schon vorgestellt haben: Langhans Suppenmanufaktur, Meins. Andere werden wir noch vorstellen: Michael Bauer von der Altländer Honigmanufaktur und Käse Kober, „Frau Ingwer“, eine Opernsängerin, die selbst gemachte Ingwer-Produkte verkauft, und Sven von Rosengarten Marmelade am Deich. Wir freuen uns auf die Kochbrigade vom Fillet of Soul, auf die Süßereien von La Patisserie und auf den immer überraschenden, meist genialen und oft sehr schnell sprechenden Thomas Sampel.

Anne und Ruxandra betreiben treib.gut als Herzensangelegenheit, nebenbei arbeiten die beiden noch in der Gastronomie. Leben, so sagen sie, können sie von den Einnahmen nicht. Der Eintritt kostet zwei Euro, davon gehen 50 Cent an die „Fördergemeinschaft Kinderkrebs Hamburg”. Und dieses Engagement passt zu den beiden. Wir mögen das. Und lassen Anne und Ruxandra noch einen Moment da in der Sonne stehen und die Ruhe vor dem Sturm genießen. Den sie sich seit Monaten herbei sehnen.   

Also geht hin, habt Spaß, probiert, tanzt. Und: SUPPORT YOUR LOCAL PRODUCER! Wir sehen uns. 

Alter Englad-Fährterminal, Van-der-Smissen-Strasse 4, Fischmarkt Altona 
Samstag 10- 18 Uhr, ab 18 Uhr lässiges Ausklingen, Sonntag 10-18 Uhr 
www.treib-gut.com



SUSIES ZU BESUCH: im veganen Café „Faux Vau”

SUSIES ZU BESUCH: Helen Unsinn eilt von Tisch zu Tisch, positioniert Möbel und korrigiert zu tief hängende Lampen. Dafür steigt die ganz in Schwarz gekleidete Geschäftsführerin des Supermarkts „Veganz” auch mal schnell auf einen Stuhl, den sie danach penibel abwischt. Es sind nur noch wenige Minuten bis zur Eröffnung, und man sieht: Es wird knapp. Eine Leiter steht noch herum, ein Werkzeugkasten, Putzzeug. Und doch zeigt sich bereits, wie schön die Räume sind, die man für das Café „Faux Vau” im Phoenixhof in Altona gefunden hat: hohe Decken, die Wände weiß gestrichen, die darauf verlegten Rohre und sichtbaren Armierungen der ehemaligen Fabrikhalle sind sorgfältig lackiert in Schwarz und Grau. Wie auch die Vorhänge an den Fenstern und zwischen den Räumen edel grau sich im Zug der durch das Café eilenden bewegen.

Ein paar farbliche Akzente wurden gesetzt, hier ein rosafarbener Barhocker, da einer in türkis, plötzlich eine Clique blauer Sessel, dazwischen naturfarbenes Holz, nur mit Klarlack überzogen. Ein schönes Lokal ist so entstanden. Und es soll seinen Gästen vor allem Lebensfreude vermitteln und Lust machen auf das Essen. Dabei ist das „Faux Vau” mit seinem Phantasienamen und dem Pfauen-Symbol nicht bloß ein feiner Ort für den Mittagstisch, an dem man kleine Gerichte und diverse Pizza-Novitäten serviert bekommt – etwa mit Roter Bete, Fenchel und Schmand oder mit Auberginen und Bohnen – wo es samstags Frühstück gibt und sonntags Brunch. Sondern es soll auch eine Kaderschmiede der veganen Kochkunst sein. Hier kann man an Kursen teilnehmen, die einen dazu befähigen, die deutsche Fleisch-Ordnung zu unterwandern. Und man wird recht schnell feststellen, dass es eine Alternative gibt.

Aber, hey, sorry, wir wollten hier jetzt gar nicht politisieren. Und wir wissen auch, dass das gar nötig ist. Wir sind alle groß. Helen hegt schon lange den Wunsch, einen solchen Ort zu schaffen. Toll, dass es ihn jetzt gibt. Wir wünschen dem Veganz-Team viel Erfolg. Und freuen uns schon auf das nächste Lunch. 

 

Mo-Fr 12 - 14.30 Uhr Lunch, Sa Frühstück á la carte, So 10 - 15 Uhr Brunch 

SUSIES freut sich: neue Micro-Brewery in den Schanzenhöfen

SUSIES freut sich – Heute ist die Craft-Bier-Szene in Hamburg um eine Micro-Brewery größer geworden. Axel Ohm („Altes Mädchen”) und Oliver Nordmann (der mit zwei Brüdern das seit 1908 bestehende Familien-Unternehmen leitet, dem die Ratsherrn-Brauerei gehört) stellten in den Schanzenhöfen eine neue Anlage vor: 350 Liter Bier können in dem kleinen Sudkessel produziert werden. Und der soll ein Stück Hamburger Brau-Tradition wiederbeleben: So gab es zur Blütezeit der Hanse – um 1400 – mehr als 500 Brauhäuser in der Stadt. Zuletzt teilten sich wenige Großbrauer den Markt in Hamburg. Doch wenn alles gut geht, werden hier wieder Biere entstehen, die eine Geschichte haben, die Geschichten erzählen... 

Spannend zu hören, wie alle Beteiligten die Craft-Beer-Szene charakterisieren. Zwar seien auch für die kleineren Gebräue die Rohstoffe entscheidend. Doch geht es um ein neues Miteinander der Macher, der Menschen und Produkte. Und so durfte Ian Pyle aus Philadelphia, der in Deutschland ein Germanistik-Studium schmiss, um Braumeister zu werden, den ersten Sud ansetzen. 

Obwohl wir heute den Start erleben, gibt es bereits Gelegenheit, das ein oder andere Bier zu probieren. Denn Ratsherrn hat mit der Bayreuther Brauerei Maisel & Friends bereits ein erstes Bier gebraut. Das „Citrilla Wheat“ ist ein wundervoll cremiges, leicht zitroniges Weizen Pale Ale. Weizen Pale Ale? Genau, so etwas spannendes kommt heraus, wenn man die Eigenschaften eines Weißbieres – etwa spritzige Kohlensäure – mit den Eigenschaften von Pale Ale verbindet. Grundlage sind die Hopfensorten „Citra“ und „Amarillo“, die den fruchtigen Geschmack geben. 

Ganz im Sinne des gemeinschaftlichen Brauens, das auch die Hamburger Craft-Szene prägen soll, haben wir viele andere Brauer der Stadt kennen gelernt: Etwa Lars von der „Campusperle”, das Bier der TUHH darf allerdings nur ausgeschenkt, aber nicht verkauft werden, Natalie und Martin von „Von Freuden“ und Ralf Gebhardt vom „Gröninger“. Wir werden sie bald bei SUSIES vorstellen und freuen uns über die neue Biervielfalt der Stadt!

Wer Lust hat, sich an der Szene aktiv zu beteiligen – und das nicht nur durch erhöhten Bier- Konsum –, bekommt mit der neuen Micro-Brewery eine besondere Chance: Bald kann man hier sein eigenes Bier brauen!

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SUSIES dokumentiert: Genmais 1507

SUSIES DOKUMENTIERT: Die Meldung, dass die EU nicht mehr gegen eine Zulassung der genetisch veränderten Maissorte 1507 gestimmt hat, was verrückterweise einer Anbau-Erlaubnis gleich kommt, ist bereits ein paar Tage alt. Doch langsam erst beginnt man die Folgen zu diskutieren. Besonders die Imker sind entsetzt, denn das Bt-Toxin, das die Pflanze gegen Schädlinge bildet, und das in den Pollen vorkommt, war bei wissenschaftlichen Versuchen in den USA für eine europäische Schmetterlingsart zu 100 Prozent tödlich. 

Weil weitere Tests noch ausstehen, hat die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (irre, was es für Organisationen gibt, die dann doch keinen Einfluss auf politische Entscheidungen haben!) darauf hingewiesen, dass eine verlässliche Risikobewertung nicht möglich sei. Jetzt fürchten die Imker um ihre Bienen. Und sie sagen: "Wir verstehen unsere Politiker nicht mehr." Obwohl eine Mehrheit der Bevölkerung keine Gen-Technik in Lebensmitteln haben wolle, ebnet die deutsche Regierung der umstrittenen Technik den Weg. 

Warum so ein Hightech-Mais? Die "Erfinder" der Pflanze behaupten auf ihrer Website, es sei ihre Mission, mit modernem, widerstandsfähigem Saatgut die Ernährung der Welt sicher zu stellen. Doch ob es dafür einen neuen Hightech-Mais braucht, ist umstritten. Längst hat sich die in Österreich Kukuruz genannte Frucht rabiat entfernt von der Pflanze, die sie einst war. Das Bild zeigt, wie viel größer moderner Mais ist als seine Vorfahren. Und härter in Nehmen ist er auch. Doch Hunger gibt es immer noch. Wahrscheinlich könnte man viel Hunger lindern, wenn man weniger Lebensmittel weg werfen würde. Allein in Deutschland sind es jährlich rund 11 Millionen Tonnen.

Ach, so: Nur die Vertreter von drei Ländern - Großbritannien, Schweden (!) und Spanien – stimmten für 1507, immerhin 19 Länder waren dagegen. Doch weil sich Deutschland, Portugal, Belgien und die Tschechische Republik enthalten haben, kam es nicht zu einer "qualifizierten Mehrheit" gegen den Anbau. Schade.

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SUSIES NACHRICHTEN-LESE: Die Verbraucherstudie 2014 belegt Verunsicherung im Supermarkt

„Misstrauen gegenüber dem Produkt“ – so lautet die Antwort auf die Frage, warum deutsche Verbraucher im Supermarkt vor allem eins sind: unentschlossen, ratlos. Schon krass, in welchem Ausmaß die Lebensmittelindustrie das Vertrauen der Kunden verspielt hat. Immerhin gaben 77 Prozent der im Rahmen einer Studie Befragten an, dass sie beim Einkauf verunsichert seien. 60 Prozent hätten Zweifel, dass ein Produkt wirklich enthält, was auf der Verpackung steht.

Das ist die erschütternde Kernaussage der „Verbraucherstudie 2014“ (hier der Link zur Leseprobe). Sie wurde erstellt in Zusammenarbeit des Marktforschungsinstituts Allensbach und des SGS-Fresenius-Instituts, einer Tochtergesellschaft der in Genf beheimateten Société Générale de Surveillance, einem renommierten Warenprüfkonzern. 1548 Deutsche wurden befragt mit dem Ziel zu ermitteln, woran sich Kunden orientieren beim Lebensmittelkauf.


Dabei hat sich den vergangenen Jahren – die Vergleichsdaten zur aktuellen Studie stammen aus dem Jahr 2010 – ein gravierender Wandel vollzogen. Gaben 2010 noch 16 Prozent der Befragten an, sie achten darauf, dass die Produkte aus fairem Handel stammen, sind es aktuell 23 Prozent. Interessierten sich 2010 nur 33 Prozent für einen Herkunftsnachweis, sind es jetzt 51 Prozent. Achteten zuletzt rund ein Drittel der Kunden darauf, dass Tiere artgerecht gehalten werden, sind es jetzt knapp die Hälfte. Und wollten 2010 schon immerhin rund 47 Prozent der vor allem Produkte aus der Region kaufen, sind es inzwischen schon 54 Prozent

Allerdings gibt es beim Einkaufsverhalten dann doch große Unterschiede. So achten die Kunden vor allem bei Eiern, Fleisch- und Wurstwaren auf die Verpackungsangaben, während Nudeln, Limonaden und Bier einfach so in den Einkaufswagen gelegt werden. Das liegt vor allem daran, dass einige noch gar nicht wissen, wie vielfältig und großartig die Produkte sind, die inzwischen aus der Region kommen. Für uns ist die Studie jedenfalls ein Ansporn. Wir freuen uns schon darauf, noch mehr Produzenten aus Hamburg und Umgebung vorzustellen.

SUSIES GEHT AUS: Birkenwasser und coole Drinks – The Birch

SUSIES GEHT AUS: Fabio und sein Tarterie-Team haben zum Baustellen-Drink in ihre neue Bar "The Birch" geladen. Wir haben uns das nicht zweimal sagen lassen und sind los, obwohl das Wetter draußen mehr als garstig war. Doch es hat sich gelohnt. Die Birke residiert in einem sehr schön umgebauten Ladenlokal in der Neustadt (Neustädterstraße, gegenüber des Männerheims Pik As). Drei ineinander übergehende Räume, grau-grün gestrichene Wände, in einem deckenhohen Regal mit Birkenstämmen stehen flaschenweise Alkohol-Raritäten, darunter vieles mit starken Hamburger Einflüssen, so wird etwa Sierra Tequila in Bahrenfeld abgefüllt, Vodka BAZIC und Clockers-Gin wurden hier aufgelegt. An der Bar mixt das Team daraus großartige Cocktails und Longdrinks ("Sazerac", "Dark and Stormy"). Und Fabio erklärt mit leicht heiserer Stimme das Konzept: Die Birke soll tagsüber Coffeeshop sein, abends Bar, zudem werden die Räumlichkeiten für Schulungen genutzt und für experimentelle Kreationen, im Keller entstehe ein Labor, in dem man auch Tonic-Wasser kochen könne.

Und wieso der Name? In Schweden sei Birkensaft und Birkenwasser ein Trend, stehe für Reinheit und Ruhe. The Birch soll eine Bar zum Runterkommen sein: maximal 12 Gäste, intensive Gespräche und besondere Getränke. Die überzeugen durch die Auswahl. Als Champagner wird Lanson ausgeschenkt, das 1760 gegründete Traditions-Unternehmen ist eines der ältesten seiner Art. Und im klassischen Long-Drink "Dark and Stormy" kommt das unfassbar belebende, süß-scharfe Ginger-Beer von Fever Tree zum Einsatz. Großartig. Wir haben uns auf Anhieb sehr wohl gefühlt. Den Preview-Drink gibt es auch heute noch (Mittwoch, 22. Januar). Unbedingt hingehen! Und wir freuen uns schon darauf, Tarterie und die Bar bei SUSIES LOCAL FOOD vorzustellen. Demnächst also mehr.

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SUSIES KOMMENTIERT: 1092 Gramm

Was ist nur mit den Männern los? 1092 Gramm Fleisch isst der deutsche Durchschnittskerl pro Woche. Das zeigt der 12. Ernährungsbericht, den die Deutsche Gesellschaft für Ernährung nun veröffentlich hat. Der unabhängige Verein empfiehlt, pro Woche eher 300 bis maximal 600 Gramm Fleisch zu essen. Und mehr weißes als rotes Fleisch. Überhaupt zeigt die Studie, dass die Männer die inkarnierte Problemzone in Ernährungsfragen sind: Sie konsumieren zu wenig Milchprodukte, zu wenig Fisch, zu wenig Obst, zu wenig Gemüse, Männer essen zu viel Kuchen und zu viel Gebäck, trinken zu viel Limonade, zu viel Fruchtnektare und zu viel Alkohol. Der Mann als Blöd-Mann seiner eigenen Gesundheit?

Nach wie vor gaukeln einem diverse Medien vor, es gebe bei der Ernährung so eine typisch mannhafte Kernigkeit. Man(n) packt Berge von blutigem Fleisch auf den Grill, würzt das kräftig, ordentlich Sauce dazu, aber bloß keine Beilage, denn „Fleisch ist mein Gemüse“. Haha. Doch diese Weiterentwicklung einer Steinzeit-Diät ignoriert, dass man früher nur ein oder zwei Mal in der Woche Fleisch gegessen hat, dass man ständig aktiv und draußen war, und dass man nicht sonderlich alt wurde mit diesem Lebensstil. Noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts lag das Durchschnittsalter deutscher Männer bei 27 Jahren.

Der Ernährungsbericht der Deutschen Gesellschaft für Ernährung basiert auf der Verzehrstudie, für die das Essverhalten von rund 20.000 Bundesbürgern ausgewertet wird. Und die eigentlich nur schauderhafte Zahlen zu Tage brachte: 66 Prozent der Männer sind übergewichtig oder gar adipös, das betrifft rund 25 Prozent der jungen Kerle (bis 19 Jahre) und 85 Prozent der alten. Rund 30 Prozent der Männer halten sich für gut bis sehr gute Köche. Doch nur 8 Prozent schätzen den täglichen Energiebedarf ihres Körpers richtig ein. Sind nur die Männer so blöd?

Nein, auch Frauen ernähren sich falsch. Und doch, so die Ernährungssoziologin Monika Setzwein im Interview mit dem Verein für Unabhängige Gesundheitsberatung, über ein „besseres Ernährungswissen“. Frauen bewerten eine gesunde Ernährung positiver, halten sich in vielen Fällen eher intuitiv an die Vorgaben der Experten. Allerdings essen Frauen wie Männer viel zu wenig Obst und Gemüse.

Jungs, es ist Zeit für einen Neuanfang. Weniger schnell reingestopftes Fleisch wie Burger oder Currywurst oder Mettbrötchen. Mehr klug zubereitetes Gemüse, mehr frisches Obst. Fleisch nur noch aus Betrieben, von denen man weiß, dass sie Tiere mit Respekt behandeln. Essen ist Sinnlichkeit, Kochen ist Verführung, Genießen ist Sex. Und es ist Scheiße, im Alter ein fetter Sack zu sein.

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