SUSIES auf Tour:
Die besten Bauernhöfe in und rund um Hamburg –
"Hof Eggers" in der Ohe
SUSIES Local Food auf Streicheltour: Wir fahren mit der Vespa raus nach Kirchwerder, der "Hof Eggers" erfüllt alle Bauernhof-Fantasien, die man seit der Kindheit hegt – und ist dennoch ein modernes Idyll
Es gibt Orte, die man einen Moment lang für irreal hält. Kaum 40 Minuten dauert die Fahrt von der Innenstadt Hamburgs über Bergedorf in die Vier- und Marschlande. Dies ist eine von der Elbe geformte Urlandschaft, flach, grün, von Wasserläufen durchzogen. Bäume, schmale Straßen, die sich durch Dörfer winden und zu Höfen führen wie aus dem Bilderbuch meiner Kindheit, in dem erklärt wurde wie einst Kuh, Schwein und Mensch unter einem Dach lebten. Der „Hof Eggers“ wirkt so zauberhaft wie die Darstellungen, die ich aus dem Kinderbuch in Erinnerung habe: Unter hohen grau-silbrigen Reetdächern ruhen rot-weiße Fachwerkmauern mit großen grünen Holztoren. Einige Scheunen gehören zum Gebäudeensemble, ihr Holz ist verwittert. Bis ins 16. Jahrhundert reicht die Geschichte des Hofes zurück. Übernommen hat ihn Henning Beeken allerdings erst 2012, sechs Jahre nachdem er ihn vom Bruder seiner Mutter gepachtet hatte. Es gibt Augenblicke, die beschreiben das ganze Idyll der Landwirtschaft. Die Sonne steht hoch am Himmel, knapp ein Dutzend rotbrauner Kühe hat sich unter den Schatten einer ausladenden Linde zurück gezogen. Und während die Tiere kauen und das saftige Gras rupfen, kommt Henning aus einer der Scheunen.
Hennings Lieblings-Adressen für regionales Essen in Hamburg
Andreas Senf – steht mit seinen Bio-Ständen auf diversen Wochenmärkten, etwa auf dem Großneumarkt in der Innenstadt, in Blankenese und Bergedorf. Auch einige unserer Produkte findet man bei ihm.
Die besten local producer bei SUSIES
Senf Pauli – Eilbek
Meins – Eimsbüttel
Auch diese Adressen gefallen SUSIES
Milchhof Reitbrook, Solidarische Landwirtschaft
Er trägt ein blaues T-Shirt unter der grünen Latzhose, schwarze Gummistiefel baumeln an seinen Füßen. Henning ist ein Riese mit roten Haaren und rotem Bart. Und kaum fängt er an zu sprechen, möchte man begeistert ausrufen: Genau so muss er klingen, ein Hamburger Landwirt, ruhig sprechend, die wenigen Wörter gedehnt. Und doch, das wird sich erst im Verlauf des Gesprächs zeigen, ist Henning ein moderner Landwirt. Er hat erkannt, dass die Zukunft in der Tradition liegt. Wir treffen ihn auf einem der Feste, die auf „Hof Eggers“ in schöner Regelmäßigkeit begangen werden. Man kommt zu Kaffee und Kuchen, gönnt sich ein Käse- oder Wurstbrot, bleibt zu Bier und Schnaps.
Wie bist du Landwirt geworden?
Meine Eltern haben eine Gärtnerei. Ich wusste schon immer, dass ich eines Tages den Betrieb übernehmen würde. Aber nicht sofort. Ich habe in Berlin studiert und bin danach für einige Jahre nach Mexiko gegangen. Eigentlich wollte ich da nicht so lange bleiben. Aber ich lernte Norma kennen... Als ich zurück kam, stieg ich zunächst in den elterlichen Betrieb mit ein, arbeitete bald auch im Hof meines Onkels. Den pachtete ich zunächst, übernahm ihn schließlich ganz. Heute lebe ich hier mit meiner Familie als Bauer. Es ist ein wunderschöner Platz zum Leben. Und ich schätze es sehr, eine Tradition fortführen zu können.
Was machst du anders als andere?
Der Hof Eggers ist eine Besonderheit. Bereits 1991 stellt der damalige Inhaber, mein Onkel Georg, den Betrieb auf biologischen Landbau um. Zwei Jahre später wird hier ein Hofcafé eröffnet, und mein Onkel erhält eine Auszeichnung für das „denkmalpflegerisches Bewahren eines historischen Gebäudeensembles“. Jetzt wollen wir diesen besonderen Ort der Öffentlichkeit zugänglich machen. Es gibt einen Bio-Wanderweg, einen Naturspielplatz, wir haben Ferienwohnungen und eine Anbindung an den Elberadweg. Dabei sind wir nach wie vor ein Familienbetrieb: Meine Frau vermietet die Ferienwohnung, meine Schwester betreibt das Hofcafé.
Was ist das besondere für den „Hof Eggers“?
Bei uns lebt so eine typisch bunte Tiergemeinschaft. Kühe, Schweine, Ponys, Hühner, Gänse, Schafe, Hund und Katze. Unsere Tiere werden streng nach Bio-Richtlinien gehalten und ernährt. Sie haben auch viel Bewegung, so leben die Schweine in der alten Scheune von 1631 und haben einen eigenen Auslauf. Auch deshalb finde ich, ist unser Fleisch besonders gut. An mehreren Terminen im Jahr kann man es vor Ort testen – und kaufen. Mein Favorit ist das dunkle würzige Fleisch der Moorschnucken, einer seltenen Schafrasse.
Wo in Hamburg kann man Produkte von deinem Hof kaufen, bzw. essen?
Unsere Wurst gibt es bereits auf manchen Wochenmärkten zu kaufen, etwa am Großneumarkt. Welche Restaurants genau mit unserem Fleisch arbeiten, weiß ich nicht... Noch gibt es auch keine Geschäfte, in denen unsere Produkte gelistet sind. Dafür bieten wir einen Direktvertrieb, man kann Wurst und Fleisch über unsere Website bestellen und sich liefern lassen. Auf der Website findet man auch die Termine für unsere Verkaufsaktionen.
Hof Eggers in der Ohe
Kirchwerder Mühlendamm 5, Hamburg-Kirchwerder
Tel. 040-72377385
Öffnungszeiten des Hofcafés:
Samstags, Sonntags und Feiertagen, 12 bis 18 Uhr
selbst gemachter Kuchen ab 2 Euro
Ferienwohnung:
Die etwas barock eingerichtete Ferienwohnung bietet Platz für bis zu fünf Personen und kostet ab 60 Euro.
SUSIES empfiehlt rechtzeitig die Weihnachtsgans zu bestellen und unbedingt die selbst gemachte Leberwurst zu probieren.