SUSIES stellt vor:
Hamburgs beste Manufakturen für regionale Produkte –
„Frau Ingwer" aus Harburg

 

SUSIES LOCAL FOOD zu Besuch bei „Frau Ingwer”. Amarilis Bilbeny ist von Beruf Opernsängerin. Um auf Konzertreisen ihre Stimme fit zu halten, lutschte sie gern Ingwer-Bonbons. Und fragte sich irgendwann: Kann man damit nicht auch was anderes machen?

Die Luft in Flugzeugen? Grässlich. Zu warm, zu kalt, zu trocken. Auf jeden Fall eine Belastung für die Stimme. Und deswegen wickeln sich Sänger – egal ob Tenor oder Sopranistin – Shawls und Tücher um den Hals, trinken ständig Wasser, lutschen Bonbons. Besonders Ingwer-Drops sind sehr beliebt. Sie kann einen ganz verrückt machen, die Sorge um das eigene und einzige Instrument. Verrückt oder erfinderisch.

Amarilis Bilbeny gehörte ihm jahrelang an, dem Zirkus der um die Welt jettenden Opern-Sänger. In einschlägigen Künstler-Karteien wird die gebürtige Schweizerin als Sopranistin angepriesen, die Bach singt und Schubert und die schon auf vielen großen Bühnen gestanden hat. In Kritiken lobt man die unprätentiöse Kunst der zarten Sängerin mit den grünen Augen. Und jetzt stehen wir vor einer weißen Stahltür in einem Innenhof in Harburg, an der ein Zettel klebt. In roten Filzstift-Buchstaben steht darauf: „Frau Ingwer”.

Es öffnet eine Frau in einer grünen Schürze, die Hände in Latexhandschuhe, das dichte dunkle Haar hängt ihr in Strähnen im Gesicht. Die aparte Sängerin Amarilis Bilbeny hat irgendwann erkannt, dass sich Ingwer auch zu einem Saft auspressen lässt. Anfangs war der so scharf, dass man ihn selbst unter therapeutischen Gesichtspunkten schlicht nicht trinken konnte. Doch dann begann sie, das Getränk mit Zitronensaft und Zucker zu verfeinern, es wie ein Konzentrat mit Wasser, am liebsten mit "lautem" Mineralwasser oder Tonic zu mischen. Und es schmeckte ihr richtig gut. Auch die Kollegen aus der Musikszene begannen ihr Ingwer-Getränk zu mögen. Und als einer fragte, ob sie wieder ihren Energy-Drink für die Stimme dabei habe, dachte sie darüber nach, den Saft nicht nur für den eigenen Bedarf herzustellen. 

Inzwischen hat sie eine kleine Küche, in der sie den Ingwer schält und presst und mit den Zutaten zu einem Drink vermischt, den sie selbst in Flaschen abfüllt und mit eigenen Händen verkorkt. Es ist eine ziemlich anstrengende Arbeit. Doch Amarilis, so viel zeigt sich an dem Tag, an dem wir sie besuchen und ihr zusehen, mag was sie tut. Amarilis ist Tochter einer Schweizerin und eines Kubaners. Sie ist in Lausanne aufgewachsen, seit neun Jahren in Deutschland und seit vier in Hamburg. Wir gießen uns nun ein wenig von ihrem Saft in die einzige Tasse, riechen den scharf-würzigen Duft des Ingwers, und probieren abwechselnd. Wow. Geiles Zeug. Und ein guter Zeitpunkt für ein Interview.

 
SUSIES LOCAL FOOD HAMBURG – das Netzwerk für regionales Essen verbindet die besten Adressen.

SUSIES LOCAL FOOD HAMBURG – das Netzwerk für regionales Essen verbindet die besten Adressen.

Amarilis Lieblings-Adressen für regionale Produkte in Hamburg

Markt in der Fabrik in Altona – in der kalten Jahreszeit wohl die beste Gelegenheit, Produkte von kleinen Manufakturen und regionalen Produzenten zu kaufen.

Elbgold in der Schanze und in Winterhude – ich mag die Atmosphäre in den Cafés und besonders den Kuchen.

Kampai in St. Pauli – zugegeben, nicht ganz ein regionaler Tipp, aber wirklich sehr lecker: Der Sushi Meister Enemoto bereitet auf dem Hamburger Berg bestes Essen zu. 

 

Die besten local producer bei SUSIES:

Mr. Hoban´s – Coffee Roastery

Jö Makrönchen – Macarons

Senf Pauli  – Senf und Saucen

Elbe Orient Gourmet – orientalische Pasten und Saucen  

Auch diese Adressen gefallen SUSIES:

Lemonaid, Juwelier, Vodka Bazic, Lokal1, Ratsherrn Micro-Brewery, Barwerk Hamburg 

 

Wieso Frau Ingwer?

Wir haben lange über alle möglichen Namen nachgedacht, sind aber immer wieder auf Frau Ingwer zurück gekommen. Und dann haben mein Bruder und ich, mit dem ich all das aufbaue, gesagt: Das ist es.

Wie regional ist dein Saft? 

Den Ingwer beziehe ich aus China oder Südamerika, auch Vanille und Zitronen kommen nicht aus Norddeutschland. Aber der Zucker und das Wasser...

Wann wusstest du, dass dein Energydrink für die Stimme nicht nur Sängern schmeckt?

Anfangs war ich mir nicht sicher. Freunde mochten den Saft und haben mich ermutigt, es mit der Produktion auszuprobieren. Es ist erstaunlich, wie die Leute darauf reagieren. Jeder, der ein Glas probiert, kauft auch eine Flasche. Und manche werden regelrecht abhängig, ich habe es schon erlebt, dass ich am Sonntag angerufen werde, von jemandem, der fragte, ob er vorbei kommen könne, um sich eine Flasche abzuholen. 

Wie wird es für Frau Ingwer weiter gehen?

Wir haben im Mai 2013 angefangen und verkaufen seit Anfang 2014. Es läuft ganz gut. Und wir wollen jemanden einstellt, der beim Verkauf hilft. Unser Online-Shop ist auch im Aufbau. Zudem arbeiten wir – nach Konzentrat und Essig – an einem weiteren Produkt. Lasst euch überraschen!

Foto: Susanne Baade, Text: Dirk Lehmann


Frau Ingwer

Amarilis Bilbeny

Zur Seehafenbrücke 20, Hamburg-Harburg 

www.frauingwer.de

Frau Ingwer findet ihr auf diversen Wochenmärkten – etwa immer samstags auf dem Öko Wochenmarkt am Spritzenplatz in Ottensen, unregelmäßiger auf den Öko Wochenmarkt am Marie-Jonas Platz/Eppendorf, bzw. freitags auf dem Isemarkt. Im Winter steht sie in der Marktzeit in der Fabrik in Altona. Ein Online-Shop ist in Planung. 

 

SUSIES Tipp: Das Ingwer-Konzentrat mit Tonic aufgießen, Eiswürfel hinzu und etwas Zitrone zu einem erfrischenden, leicht scharfen Sommer-Getränk mischen. 
Für die, die es lieber heiß mögen, können das Konzentrat natürlich auch als Tee trinken. 

Amarilis Rezept-Vorschlag:

Zutaten

1 Flasche Ingwersaft
1 Flasche Tonic-Wasser
1 Zitrone
Minzblätter
crushed ice
 
Zubereitung
Das zerstoßene Eis ins Glas füllen, zu einem Viertel oder einem Drittel – je nach Vorliebe – mit Ingwersaft füllen und mit Tonic-Wasser oder stark kohlensäurehaltigem Mineralwasser auffüllen. Man kann den Drink mit einer Scheibe Zitrone und/oder etwas Minze dekorieren. Der köstlich-scharf-frische Ingwer-Drink wird mit etwas Gin oder Rum zu einem überraschenden Long-Drink. 
Prost!