SUSIES geht essen:
Hamburgs bester Dinnerclub mit regionaler Küche –
„Zum Kuckuck”
Der Kuckuck ist ein eigenwilliger Vogel. Er legt seine Eier einfach in fremde Nester und überlässt anderen das Brüten und die Aufzucht seiner Nachkommenschaft. Ganz so rabiat sind Wiebke und Ulf nicht, und doch gibt es Parallelen zum cleveren Vogel – die beiden nisten sich für einen Abend in einem Restaurant ein, kochen da mit hohem Anspruch und laden sich Gäste zum Dinnerclub ein
Ulf steht am Herd in der „Hafenkante“ und hackt Chili-Schoten. Die Handbewegung ist fließend, tschack, tschack, tschack, schnell ist alles in kleingehackt. Ulf ist im Stress, in einer Stunde kommen die ersten Gäste, und er ist noch nicht so weit, wie er gern wäre. Aber man merkt es ihm nicht an. Ulf ist ein Profi, er hat im Mirabelle gekocht, im Cox, im Vienna und in mehreren Restaurants in Neuseeland. Wiebke und er sind ein Jahr durch das Land gereist und haben da gearbeitet. Die beiden eint also nicht nur die Begeisterung für gutes Essen und feine Weine, sondern auch die Liebe für das Reisen?
Wiebke und Ulf schauen sich an. Und lachen. „Wenn wir unterwegs sind, müssen wir immer alles probieren, wir haben da keine Scheu. Wir finden Street Food super, lieben Straßenstände und scharfe Currys in Indien. Am liebsten würden wir viel mehr reisen. Nach Skandinavien müssen wir noch und unbedingt nach Vietnam.“ Und während die beiden lachend ihre Bucketlist deklamieren und verlängern, hackt das Messer durch Zwiebeln und Möhren und Blumenkohl.
Ulf kann zwar klassisch französisch kochen, was die Gäste auch sehr schätzen, interessiert sich als Vegetarier aber auch für ganz andere Speisen. Etwa Empañadas. Die macht er heute. Leider seien die beiden noch nie in Lateinamerika gewesen, aber eine Freundin kommt von dort und musste die Gerichte probieren, korrigieren, bis sie schließlich sagte, es schmecke authentisch. Und so gut, dass die beiden heute vegetarische bolivianische Empañadas servieren werden. Dazu gibt es die passenden scharfen Saucen und Kochbananen aus dem Backofen. Der Kuckuck hat sich also nicht nur ins fremde Nest gesetzt, er klaubt sich auch noch das Futter aus fremden Nestern…
Der erste Dinnerclub fand im vergangenen Jahr im September statt. Die Idee: ein bis zwei mal im Monat an jeweils einem anderen Ort für ungefähr zehn Gäste richtig gut zu kochen. Größere Gruppen haben die beiden schon im Gängeviertel bewirtet, sie mochten die Gespräche beim Essen, den regen Austausch. Diesen Geist wollen sie vertiefen und verbinden den Dinnerclub manchmal mit Lesungen. Als zur bengalischen Fischsuppe ein Freund „Geschichten vom Rande des Existenzminimums“ vortrug, hatten sich so viele Gäste angemeldet, dass „ich kaum mit dem Servieren und Abräumen hinterher kam“, sagt Wiebke. „Aber die Stimmung war genial. Wir mögen es, wenn so ein Abend eine eigene Dynamik gewinnt.“
Wiebkes und Ulfs Tipps für regionales Essen in Hamburg
Brunos Käseladen in der Sternschanze – hier kaufen wir unseren Käse, die Auswahl ist super und die Qualität top
Isemarkt – wir bevorzugen Demeter-Qualität und auf diesem schönen Markt gibt es viele Stände mit einem passenden Sortiment für unsere Gerichte
die Korallbar auf dem Kiez – die urige Kneipe ist genau der richtige Ort um richtig abzuschalten
Die beste local cuisine bei SUSIES
Vlet – Hafencity
Zum Spätzle – Neustadt
Otto´s Burger – Grindelviertel
Altes Mädchen – Sternschanze
Auch diese Adressen gefallen SUSIES
Speisekammer, La Monella, Tassajara, Dear Matsu
Wiebke ist die Veranstaltungskauffrau in diesem Love-, Travel-, Cook-Team. Und auch wenn ihr die eigentlich eher spröde Hohheit über die Bauchhaltung obliegt, so liebt sie es, die Gäste zu verwöhnen. Dazu gehören neben großartigem Essen und einer guten Location, auch tolle Weine. „Heute haben wir einen leichten Riesling ausgesucht, der ist schön mineralisch und hat es mit den scharfen Saucen nicht so schwer.“ Wiebke öffnet die Flasche und gießt uns einen Schluck ein. Ein guter Moment fürs Interview.
Wieso „Zum Kuckuck“?
Auch wir legen unser Ei in fremde Nester, überspitzt formuliert. Allerdings nur für einen Abend.
Wie regional ist Eure Küche?
Wir kaufen am liebsten auf dem Isemarkt ein, und durch unsere Erfahrungen aus vielen Restaurants der Stadt war es uns sofort klar, dass wir diesen Anspruch der Wertigkeit und Regionalität beibehalten wollen.
Wann war klar, dass "Zum Kuckuck" funktioniert?
Die Neugier der Hamburger ist groß, und doch ist nicht immer jeder Termin ausgebucht. Das darf sich in Zukunft gerne ändern.
Wie wird es weitergehen?
Wir haben gerade unseren ersten kleinen Laden in der Rentzelstraße eröffnet: „Kaalia“. Wir sind gespannt, wie der angenommen wird. Montags bis freitags bieten wir einen Mittagstisch an, es gibt eine kleine Karte mit drei Gerichten. Donnerstags bis Samstags werden wir auch abends öffnen. Der Schwerpunkt wird auf vegetarischen Gerichten liegen, aber vor allem wollen wir eine Küche anbieten, die wir von unseren Reisen kennen – überraschend, experimentell, aromatisch.
Dinnerclub Zum Kuckuck
Wiebke Basse und Ulf Lindeholz
Auf ihrer Website findet ihr die Termine für die nächsten Dinnerclubs.
Das neue Restaurant "Kaalia" bietet einen tollen Mittagstisch von Mo- Fr und ist abends von Do - Sa geöffnet.
Rentzelstraße 13, Grindelviertel