SUSIES empfiehlt:
Hamburgs beste Cafés für regionalen Genuss –
das "Johanna" in der Neustadt

 

SUSIES Local Food auf Kaffeefahrt: Zwischen Michel und Portugiesenviertel findet ihr diese Café gewordene Hommage an einen besonderen Menschen – das "Johanna"

Eine schmale Tür zwischen zwei Schaufenstern, dahinter ein hoher Raum. Eine Wand ist nur angelaugt, die anderen sind weiß gestrichen und grüngrau abgesetzt, wie man es vielen portugiesischen Pastellarias kennt. Von der Decke hängen Kugelleuchten, und an den kleinen Tischen sitzt buntes Volk, Angestellte eines nahen Großverlages, Kreative aus den Agenturen der Nachbarschaft, ein über einen Stadtführer gebeugtes Touristenpaar. Die Atmosphäre ist heiter, Stimmengewirr, Lachen, ein Ort mit viel Charme. In einer Vitrine liegen belegte Panini, frisch gebackene Kekse und Croissants. Eine große Schiefertafel über der Espressomaschine listet die Getränke- und Frühstücks-Angebote. In einem hohen Kühlschrank mit Glastür stehen Kuchen und Limonaden. Das „Café Johanna“ bezaubert mit Gelassenheit und Flair, es zählt zu den Pionieren in der Hamburger Gastro-Szene, es ist eines der ersten Cafés, das auf regionale und vor allem ökologisch angebaute Produkte gesetzt hat.

Und es ist das erste in diesem einst seltsam abgeschotteten Viertel Hamburgs. Venusberg heißt die Straße, die vom Hügel, auf dem der Kiez liegt, hinabführt an den Hafen. Skateboarder rollen hier gern runter, Rennradfahrer wuchten sich gern hinauf. Es ist ein Zwischenreich: da Michaeliskirche und Portugiesenviertel, dort Reeperbahn und Hafencity. Noch immer führen die meisten Touristenströme knapp vorbei an der Straße mit dem anzüglichen Namen.

 
SUSIES LOCAL FOOD HAMBURG – das Netzwerk für regionales Essen verbindet die besten Adressen.

SUSIES LOCAL FOOD HAMBURG – das Netzwerk für regionales Essen verbindet die besten Adressen.

Sarah und Ellis Lieblings-Adressen für regionales Essen in Hamburg:

Café Tide. Anfangs hatten wir keine eigene Küche und haben bei Frank unser Tomatenpesto zubereitet. Wir machen das immer noch gern.

Die besten local barista bei SUSIES: 

Hej Papa – Neustadt

La Douce – Eimsbüttel

Adele&Clodwig – Ottensen

Auch diese Adressen gefallen SUSIES: 

Speisekammer, Public Coffee Roastery

Man genießt die Ruhe mitten in der Stadt. Wir sitzen auf einer Bank unter Linden, vor uns Elli, die zusammen mit ihrer Freundin Sarah vor einigen Jahren das Risiko eingegangen ist, dieses Café zu eröffnen. Elli trägt Turnschuhe und ein weißes, riesiges T-Shirt. Die glatten braunen Haare hat sie zu einem beiläufigen Zopf gebunden, sie fallen ihr in die Stirn, hängen in ein schmales, apartes Gesicht. Sie hat tolle Zähne und gestikuliert beim Reden gern mit ihren Händen.

Wieso eigentlich „Johanna“?

Dies war früher ein Kiosk und Zeitschriftenladen, er gehörte Johanna Knuth. Und die war was besonderes hier in der Gegend, quasi die Mutter der Straße. Eines Tages hing eine Art Abschiedsbrief von ihr am Fenster. Aus gesundheitlichen Gründe könne sie ihren Laden nicht mehr weiter führen. Wir nahmen Kontakt auf mit ihr und der Hausverwaltung, und wir hatten uns geschworen: Sollten wir den Zuschlag erhalten und hier ein Café eröffnen dürfen, nennen wir es „Johanna“. Noch heute treffen sich die Nachbarn an Johannas Todestag bei uns.

Es gibt viele Cafés in Hamburg, was wolltet ihr anders machen?

Sarah und ich kennen uns seit vielen Jahren. Wir arbeiten schon lange in der Gastronomie, waren immer wieder auch mal im selben Laden. Und irgendwann kam uns die Idee, etwas eigenes zu machen. Wir setzten uns zusammen, machten eine Art Brainstorming, wie unser Café funktionieren sollte. Dabei stand gar nicht das Konzept mit lokalen Produkten und gesundem Essen im Vordergrund, das war eine Selbstverständlichkeit für uns, wir wollten eine Art Familienbetrieb gründen.

Wie würdest du eure Küche beschreiben?

Wir hatten ja noch nie einen eigenen Laden. Und anfangs gab es keine Küche, denn die Wohnung, die zum Laden gehört, war noch vermietet, da wohnte Johanna. Deshalb haben wir anfangs viel mit Produkten von befreundeten Gastronomen gearbeitet, von einem bekamen wir das Pesto, vom nächsten das Brot, wir ließen uns Suppen liefern. Inzwischen kochen wir selbst in einer echt winzigen Küche und spannen auch all unsere Mitarbeiterinnen mit ein, jeder kann ein Rezept mit bringen, und sei es ein Cheesecake aus New York. Wichtig: Unser Essen ist frisch, saisonal, üppig. Man soll hier auch satt werden.

Warum verwendet ihr vor allem regionale Produkte?

Von Anfang an war uns klar, dass wir einen engen Bezug haben wollen zu dem Essen, das wir hier verkaufen. Am liebsten würden wir die Produkte bei den Bauern selbst kaufen. Doch wir haben so viel zu tun, das geht einfach nicht. Inzwischen haben wir Lieferanten am Großmarkt, die verstehen, welche Ansprüche wir haben und uns genau die richtigen Salate, Gemüse und Zutaten liefern.

Wie wurdet ihr Gastgeber?

Eigentlich kommen wir beide nicht aus der Branche. Sarah hat früher als Stylistin für Foto- und Filmproduktionen gearbeitet, ich bin von Beruf Sozialpädagogin. Und ich könnte mir sogar gut vorstellen, wieder als eine solche zu arbeiten. Aber wir sind auch echte Rampensäue. Das „Johanna“ ist Bühne und Familienhof in einem, ich nenne es auch gern „Bullerbü“. Wir duzen all unsere Gäste, auch wenn sie im Anzug kommen. Bisher geht das Konzept auf, wir sind seit dem ersten Tag immer voll, inzwischen arbeiten 15 Leute für uns, darunter drei Köchinnen.

Welches eurer Gerichte bringt eure Küche am besten auf den Punkt?

Das ist echt schwer zu sagen. Unser absoluter Favorit ist der Ziegenkäsesalat, Eichblattsalate, Hausdressing, darauf etwas Nudelsalat mit geröstetem Bulgur und warmem Ziegenkäse. Der schmeckt echt super. Aber ich finde auch dass wir tolle Kuchen haben.


Café Johanna

Venusberg 26

Hamburg-Neustadt

Tel. 040-38645278

www.cafejohanna.de

Mo-Fr 8 bis 18 Uhr, Sa 10 bis 18 Uhr, So geschlossen

Mittagsgerichte ab 7 Euro – es gibt immer eine Suppe, Pasta, verschiedene Quiches und natürlich den beliebten Ziegenkäse-Salat; hausgemachte Kuchen ab 2,50 Euro.

SUSIES Empfehlungen: die vegetarische Quiche mit großem Salat, der Käsekuchen, der auch ohne Himbeersauce ein Genuss ist.

 

 
 

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